Meine Erleichterung

Kommentar zu Wiederheirats Debatte

 

Meine Erleichterung       14. April 2018

Nach einer doch ziemlich heftigen Debatte im Hauskreis, betreffend Scheidung und Widerheirat fragte ich mich gestern: Wie hätte Jesus reagiert? Würde er mit Ehebrechern an einen Tisch sitzen.
Erleichtert stellte ich fest, ja er hat doch auch mit Sündern, Zöllnern, Ehebrecher und Huren am Tisch gesessen. Sehr schnell wandelte sich meine Erleichterung jedoch in eine noch tiefere Betroffenheit.
Hat er sie etwa umarmt, und gesagt liebe Brüder und Schwestern, ich freue mich, mit euch zusammen unseren Vater zu loben und zu preisen?
Genau das habe ich bisher getan – tun wir in unserer Gemeinde Sonntag für Sonntag und noch bei vielen anderen Gelegenheiten.
Jesus ist jedoch „als Arzt“ zu ihnen gekommen, um sie zu heilen und nicht, um sie in ihrer Krankheit (Sünde) zu bestärken und zu belassen. Ich denke, wenn er seinen Auftrag erfüllt hatte, sass er nur noch mit denen zusammen, welche sich heilen liessen, oder die Chance dazu noch bestand.
Zuerst konnte ich mit dem Gleichnis von der weissen Linie, welches Oli erzählte nichts anfangen. Was soll das? Wo ist sie, diese Linie? Ich sehe keine. Hör doch auf, mit so Bildern, welche nichts mit der Realität zu tun haben.
Ja klar, Jesus musste seine Jünger auch tadeln: So lange seit ihr nun mit mir zusammen und versteht immer noch nicht.  Langsam beginne ich zu begreifen. Diese weisse Linie entspricht doch einfach dem Willen Gottes. Er ist in seinem Wort dokumentiert.
Erkennen und wahrnehmen kann man ihn z.B. durch lesen der Bibel oder durch gute Verkündigung. Was aber, wenn diese Linie mit anderen Farben und „viel schöneren“ Muster übertüncht wird? Ein allzu grelles Weiss, blendet doch nur, wenn zu viel Licht darauf scheint. Natürlich kann ich selbst „zum Pinsel greifen“. Auch meine Glaubensgeschwister und sogar der Verkündiger kann das. In meinem Artikel „Wiederheirat 3“ zeige ich mehr als genügend Stellen der weissen Linie (Bibelstellen) auf, welche mit eigenen „schöneren Farben und Muster“ systematisch übertüncht werden.
Den neusten Farbanstrich über all diese Stellen, den ich anhören musste lautete:
Es ist halt nicht jede Ehe von Gott zusammengefügt. Ja, wer hat sie denn zusammengefügt? Daraus nimmt man sich das Recht, diese Frau wieder zu verlassen, wenn sich herausgestellt hat, dass diese Ehe nicht von Gott zusammengefügt sei. So nach der 3. Oder 4. Frau, wird Gott mich dann sicher schon mit der Richtigen zusammenfügen……
Der Prophet Maleachi  (2/13) klagte: Weiter tut ihr auch das: Ihr bedeckt den Altar des HERRN mit Tränen und Weinen und Seufzen,
Das tun wir doch schon längstens nicht mehr. Die übertünchte vormals weisse Linie gefällt uns doch viel besser. Dementsprechend jubeln wir einem zurechtgestutzten Gott zu. Dieser wird uns jedoch nie antworten, den werden wir nie erleben. Das Ganze ist doch nur eine Show.
Jesus musste den Sadduzäern sagen: ihr irrt, weil ihr die Schrift nicht kennt. Wir, heutzutage irren, weil wir sie kennen, aber sie ignorieren. Ja, gewaltige Irrtümer sind über uns hereingebrochen.

Ein Grosser Teil  in der sogenannten Gemeinde Jesus lebt doch nicht mehr mit der
Frau seiner Jugend, weil er ihr der er untreu geworden ist, obwohl sie doch seine Gefährtin und die Frau ist, mit er einen Bund geschlossen hast.
Maleachi 2/15 sagt dazu: Und das hat keiner getan, der einen Rest von Geist hatte. Was ist denn das für ein Geist, der jetzt in uns ist?
Wer hat heute noch den Mut, Wiederverheiratenden zu sagen: Hör auf mit deiner Unzucht, kehre um, tue Busse! Wäre unsere Aufgabe nicht, anstelle von Jesus, „Arzt“ zu sein?
Wehe uns, wenn wir dies unterlassen und verschweigen.
Offb 22,15 Draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Hurer und die Mörder und die Götzendiener und alle, die die Lüge lieben und tun. Klar, wenn sie uns ihre „Vorgeschichte“ verschweigen, sich Bruder oder Schwester in Jesus nennen lassen, liegt die ganze Schuld auf ihnen.
Auf meine Aussage, wir würden den Gott der Bibel nicht mehr erleben, es sei Funkstille eingetreten, bekam ich zur Antwort, das sei doch normal, das habe es doch schon immer gegeben. Gott habe sogar mehrere Jahrhunderte  geschwiegen. Ja, warum tat er denn das? Weil die Menschen so brav waren und seine Führung gar nicht mehr benötigten?
Wollen wir wirklich in diesen Jahrhunderten verharren, oder wollen wir den Gott der Bibel aufrichtig, mit ungeteiltem Herzen suchen?


Ich schreie nach ihm, ich schreie schreie schreie….
Mein Schreien kann nicht laut genug sein, um Jahrhunderte zu durchdringen!
Wer, nur wer unterstützt mich dabei?

Wenn die Gemeinde Jesu es nicht mehr tut, wer sagt es denn meinen Kindern, meinen Grosskindern, euren Kinder und Grosskinder? Muss das Elend und die Not wirklich von Generation zu Generation über Jahrhunderte weitergehen?
Ich weiss manchmal ist mein Schreien verzerrt, wenn ich versuche mit Übertreibungen die Wahrheit aufzuzeigen. Jesus hat übrigens auch übertrieben, als er sagte: die Mücke fischt ihr aus eurem Becher, ganze Kamele aber verschluckt ihr. Ich bin mir bewusst, dass ich mit meinem Schreien am Donnerstagabend eine rote Linie überschritten habe. Unser Herr möge mir vergeben.