Ich fange nie mehr was an einem Sonntag an

Ich fange nie mehr was an einem Sonntag an   15. Juni 2015

Schlager von Monika Morell

Fluch oder Segen


Ich halte mich für einen Rationalisten. Manchmal hätte ich es möglicherweise mit einem einfachen kindlichen Glauben viel einfacher. Im Gespräch mit einem Bruder in Christus versuchte ich ein gesundheitliches Problem zu analysieren, welches mir seit Jahren die Zeit wegfrisst. Ich stellte folgende These auf: Das Problem kann durch verschiedene Faktoren begründet sein.

  • Rein materiell, in diesem Fall biologisch, medizinisch, chemisch, physikalisch etc.
  • Seelisch also psychisch
  • Geistig (Fluch?)

Selbstverständlich können alle drei Faktoren mitwirken. Gegenseitige Wechselwirkungen und das sich gegenseitig aufschaukeln sind möglich.
Auf dem Heimweg schaltete ich das Autoradio an. Ein alter Schlager ertönte:


Ich fange nie mehr was an einem Sonntag an, weil ein Sonntag mir meinen Glauben nahm
Ich fange nie mehr was an einem Sonntag an, weil ein Sonntag mir meinen Thomy nahm  usw.

Anschliessend erläuterte der Moderator
Die Aargauerin Monika Morell habe diesen Schlager nur so aus Blödelei gesungen – er habe nichts mit ihrer bisherigen Lebensgeschichte zu tun gehabt.
Später im Leben habe sie ein Knäblein geboren und es Tommy genannt. Dieses Kind sei an dem plötzlichen Kindstod gestorben, und das an einem Sonntag.

Ich darf gar nicht an solches Leid denken, viel zu grausam scheint es mir. Aber der Gedanke, dass diese junge Frau in ihrem Leichtsinn einen Fluch auf sich geladen haben könnte, erschauert mich. Auch wenn sie sich dabei wohl nichts gedacht hat, so ging dieser Schlager doch als Ohrwurm durch den deutschsprachigen Raum. Was er möglicherweise in unzähligen Menschenseelen angerichtet hat konnte sie nicht wissen. Wir können auch nicht wissen, ob es wirklich nur Leichtsinn war, oder ob eine versteckte Rebellion dahinter steckte, gegen etwas was sie herausforderte. Auch kann ja diese Rebellion aus ihr selbst stammen oder sowohl z.B. von ihrem Liedtexter -  dann hätte sie sich als Werkzeug missbrauchen lassen und damit einen Fluch auf sich geladen. Trotzdem können die Folgen tragisch sein.

Wessen Werkzeug bin ich?

Ich mache auch immer wieder gerne Scherze. Wenn ich dann bemerke, dass diese die Runde machen, oder sogar in einer Fernsehshow auftauchen bin ich besonders stolz. Obwohl ich immer wieder erleben darf, dass lockere Sprüche den Zugang zu Menschen öffnen, habe ich möglicherweise in der Vergangenheit auch Schaden angerichtet. Ich denke nicht, dass ich jetzt darüber nachgrübeln muss. Ich bitte Gott mir aufzuzeigen, wo ich noch Busse tun muss und dass durch Jesu Blut alles – auch das mir unbewusste vergeben ist. Sein Geist soll mich auch bewahren weiteren Schaden anzurichten. Das kann er nur tun, wenn er in mir lebt.


Durchflute mein Herz, durchflute mein Herz -  Geist Gottes durchflute mein Herz
In dir find ich Ruh, mein alles bist du - Geist Gottes durchflute mein Herz

Ja, wenn ich von Gottes Geist erfüllt bin, hat doch gar kein Blödsinn mehr Platz.
Unser Schöpfer hat auch ein perfektes Timing. Knapp eine halbe Stunde nach dem Erwägen eines geistlichen Aspektes für meine „Zeit Fresser“ liess er mich diesen alten Schlager und die Erläuterungen hören. Um diese Gedanken zu untermauern, liess er mich heute Morgen folgendes lesen:
4. Mose/14
Die Israeliten vertrauten Gottes Zusagen nicht, dass er sie in das verheissene Land führen werde. Sie fürchteten sich vor dessen Einwohner und sprachen: 14/3 Warum führt uns der Herr in dieses Land, dass wir durch das Schwert fallen und dass unsere Kinder und unsere Frauen zum Raube werden?
Als Josua und Kaleb sie beschwichtigen wollten und die Verheissungen Gottes zitierten, wollten sie sie steinigen.
14/28 Darum spricht der Herr, ich will euch tun, wie ihr vor meinen Ohren gesagt habt. Eure Leichname sollen in der Wüste zerfallen.
14/37 Diese Männer, die das üble Gerücht über das Land verbreitet hatten, starben durch eine Plage vor dem Herrn. Das Volk trauerte, es meinte nun zu gehorchen und missachtete dabei Gottes Willen schon wieder. Aus eigener Kraft zogen sie aus, um das Land einzunehmen und fielen durch das Schwert. Mit ihren Worten haben die Israeliten ganz eindeutig einen Fluch auf sich geladen. Warum nur haben sie dies getan? Trotz der vielen Wunder, die sie erlebten fehlte es ihnen an Gottvertrauen!
Wie gross ist eigentlich mein Gottvertrauen. Wie viele Wunder hat er schon in meinem Leben und vor meinen Augen vollbracht? Herr öffne mir die Augen, dass ich sie sehen und erkennen kann, damit mein Gottvertrauen gestärkt wird! Bewahre mich davor „Josua und Kaleb zu steinigen“.

Gottes Segen:    http://de.wikipedia.org/wiki/Segen

Der Fluch kann als Gegenteil des Segens verstanden werden.


Was haben wir doch für eine Macht, die uns da zugeteilt wurde! Lasst uns segnen, segnen und immer wieder segnen!

Angesichts solcher Tatsachen verblasst mein Rationalismus.
Gott lässt sich seiner nicht spotten. Aber seine Gnade ist mächtiger als sein Zorn, wenn wir uns ihm zuwenden. Trotzdem, obwohl Mose Vergebung errang, musste das Volk die Folgen tragen und 40 Jahre länger in der Wüste verharren, bis jeder der Ungehorsamen in der Wüste gestorben war.
Ja, wir müssen unbedingt unsere Worte prüfen, welche wir aussprechen. Vielleicht haben auch unsere Blödeleien einen tieferen Grund oder wir werden als Werkzeug missbraucht – Das kann sogar sehr rational sein – geistig gesehen!
Als Kontrast riskiere ich trotzdem einen kleinen Scherz. Es gab doch da mal einen Spruch, den ich um eine Zeile erweitert habe:

Willst du hundert Jahre leben, lass dir täglich Joghurt geben.
Willst du dann für ewig leben, lass dich täglich Bibel lesen.

Also, mir scheint, der dürfe schon die Runde machen.